Traurige Tiere, die ihre Nase durch enge Gitter strecken sind bei uns zum Glück nur selten zu sehen.

Wir erniedrigen und töten die Tiere stattdessen hinter geschlossenen Toren und hohen Mauern.
Noch nie wurden in Deutschland so viele Tiere getötet wie in diesem Jahr.1

Selbst Länder wie Dänemark und Niederlande können mit unserer „effizienten“ Art des Tötens und Schlachtens, den niedrigen Umwelt- und Tierschutzauflagen und den geringen Lohnkosten kaum mithalten.2 Es lohnt sich, immer mehr Tiere zu töten und zu verbrauchen.
Noch nie wurden in einem halben Jahr über 29 Millionen Schweine umgebracht.1 Wir sind Weltmeister im Export von toten Schweinen.
Und von all dem bekommen wir kaum was mit. Das ist eine logistische Leistung und eine verwerfliche Tat gleichzeitig.
- Menschen, die sich immer neue Methoden ausdenken, Tiere als Dinge zur Gewinnmaximierung auszubeuten, laden eine große Schuld auf sich.
- Diese Methoden immer weiter zu fördern, ist für eine zivilisierte Gesellschaft eine Schande. Wer Schweinen von 110 Kilo nicht einmal einen Quadratmeter zum Leben zugesteht, muss sich das Prädikat „zivilisiert“ noch verdienen.
- Auch wir Verbraucher orientieren uns primär am Geld und stützen so dieses System. Das ist ohne Scham kaum zu machen. Billiges Fleisch hat einen hohen Preis.
Wer einen Bären öffentlich als Attraktion quält, ist grausam und unzivilisiert. Wer die millionenfache Qual der Tiere hinter Mauern versteckt und sich gleichzeitig seiner Kultur lobt, ist ein Heuchler. Auch wenn wir unsere Haustiere verhätscheln, sind wir kein Musterland der Tierliebe, sondern eine Hochburg der Tiertötung.3
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Quellen zur Tiertötung:
1 Statistische Bundesamt: Fleischerzeugung erreicht im ersten Halbjahr 2015 neuen Spitzenwert https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtschaftFischerei/TiereundtierischeErzeugung/AktuellSchlachtungen.html
2 Das Fleisch-Paradox (1.11.2015. S.6): http://www.sueddeutsche.de/politik/massentierhaltung-das-fleisch-paradoxon-1.2717781
3 Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung. Wissenschaftlicher Beirat für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft März 2015, S.116ff. http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ministerium/Beiraete/Agrarpolitik/GutachtenNutztierhaltung.pdf?__blob=publicationFile
Ein interessanter Artikel zum Thema Ausgrenzung von und Gewalt gegen Tiere: Michael Fischer: Differenz, Indifferenz, Gewalt: Die Kategorie „Tier“ als Prototyp sozialer Ausschließung. Kriminologisches Journal, 33. Jg. 200l, H. 3, S.170-188
(Der Artikel wurde dem ID-Blog entnommen)