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Leben vom Rand her

Leben ist ein Allerweltswort und gleichzeitig ist es so schwer bestimmbar. Auch ich initiiere eine Website zum Thema Leben und kann nicht genau sagen, was es ist. Deutlicher nehme ich bei mir, aber auch in der Gesellschaft, fehlende Lebendigkeit wahr. Sie kann ich klarer als Leere, Starre und Aktionismus definieren.
Mein Blick auf das Leben ist eher ein Blick vom Rand auf das Zentrum, ein Kreisen, ein sich Annähern, eine Sehnsucht.
Die Zeiten, wo es pulsiert, wo ich präsent im Leben bin, gibt es auch. Aber das Leben scheint sich einer Definition zu entziehen.
Ich sehe meine Aufgabe darin, mich diesem Zentrum immer weiter anzunähern.

Etwas neidisch bin ich auf Leute, die dem Zentrum irgendwie näher sind. Da ist der Naturforscher Wilhelm Reich, der aus dieser Perspektive die Welt erkundet. Da ist der Philosoph Andreas Weber, dem man anmerkt, wie er um Worte ringt, der aber wunderschöne Bilder für die Lebendigkeit findet. Und natürlich Poeten wie Rilke, die gar nicht erst versuchen, zu definieren.

Angst macht mir die Resignation. Sie ist in der Gesellschaft deutlich wahrnehmbar. Es wird nicht mehr versucht, sich dem Leben anzunähern, sondern die Starre der Leblosigkeit wird als Fortschritt propagiert. Es wird kalt.